1.Mannschaft : Spielbericht (2008/2009)

Wehmütiger Exodus der Siegertypen

Ganz im Zeichen des Abschieds stand für den SC Fürstenfeldbruck das letzte Heimspiel der Saison gegen den BCF Wolfratshausen. Gleich fünf Spieler präsentierten sich beim 4:2 (2:2)-Erfolg zum letzten Mal dem eige- nen Publikum. Bis auf den nach Olching wechselnden Ex-Kapitän Wolfgang Lankes, der wegen einer Rotsperre nicht eingesetzt werden durfte, beka- men alle scheidenden Spieler die Möglichkeit, sich vom einmal mehr nur spärlichen Brucker Publikum zu verabschieden. Dabei beeindruckte vor allem Andreas Neumeyer, der kommende Saison für Gersthofen stürmt, noch ein- mal mit zwei Treffern. Sein 1:0 ging aber zu gut 80 Prozent auf Youngster Sebastian Nichelmann, dessen zielgenaue Hereingabe Neumeyer nur noch über die Linie drücken musste. Mit seinem zweiten Treffer zum 4:2 ge- lang Neumeyer eine Minute vor Schluss die endgültige Entscheidung. „Da ist natürlich viel Wehmut dabei, wenn ich jetzt den Verein verlasse“, sagte der Stürmer aus Adelshofen, der für den SCF 89 Treffer in 192 Spielen erzielte. „Ich habe hier viel gelernt.“ In ein ähnliches Horn stieß auch Torhüter Markus Remlein, der Lankes nach Olching folgt: „Was ich kann, habe ich hier gelernt. Vor allem unter den Torwarttrainern Franz Taferner und Heinz Ullmann.“ Ebenfalls den Verein verlassen Sebastian Bootz und Simon Bachsleitner. Bootz bestritt bereits sein letztes Spiel für den SCF, weil er beim Saisonfinale nächstes Wochenende in Memmingen bereits im Urlaub weilt. „Noch ist nichts unterschrieben“, sagt der Mittelfeld- spieler. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass Bootz beim TSV Gräfel- fing und dem dortigen ehemaligen Brucker Trainer Udo Schunn hoch im Kurs steht. Auch Bootz legte einen gelungenen Abschied hin und darf sich den Treffer zum 3:2 zumindest zur Hälfte auf seine Fahne schreiben. Seine Hereingabe konnte Wolfratshausens Lech Kasparek nur noch ins eigene Tor ablenken. Bachlseitner wird seine Fußballkarriere ganz an den Nagel hängen. „Ich bin mit 29 Jahren immerhin der Oldie im Team. Da wird es Zeit“, scherzte er nach dem Schlusspfiff. Tatsächlich hat der Lehrer aber seine Referendarzeit be- endet und weiß noch nicht, an welche Schule er versetzt wird. „Außerdem kann ich den Aufwand nicht mehr betreiben“, sagt der Abwehr-Hüne, der zu Beginn der Saison geheiratet hat und nun mehr Zeit mit seiner Familie verbringen will. „Das wird ein neuer Lebens-abschnitt.“ Neben diesen fünf sicheren Abgängen hat wohl auch Qemajl Beqiri sein letztes Heimspiel bestritten. Die Offensivkraft, die in der zweiten Saisonhälfte so richtig torge- fährlich wurde, hat über seine Zukunft noch nicht entschieden. „Die Tendenz geht aber dahin, dass ich wechsle“, sagt er. Im Gespräch sind der FC Augsburg und der FC Pipinsried, wo bereits sein Bruder Qendrim spielt. Seinen Vertrag beim SCF verlängert hat dagegen Christoph Meissner.

Der Neue lehrt an Puchheims Realschule
Auf dem Spielfeld konnten die gerade einmal 110 SCF-Fans Volker „Foxy“ Oßwald, der in der kommenden Saison in Bruck spielt, aufgrund einer Ver- letzung noch nicht bewundern. Der Routinier verfolgte die Partie aber vom Spielfeldrand aus. „Heute muss ich noch mal Wolfratshausen die Stange halten, wenn ich schon selbst nicht spielen kann“, sagte der Lehrer, der an der Puchheimer Realschule unterrichtet. Grund für seinen Ausfall sind die Nachwirkungen eines gebrochenen Sprunggelenks. „Der Bruch ist zwar gut verheilt, aber ich habe hin und wieder muskuläre Probleme“, sagt der 35- Jährige. Der Neuzugang wird damit Abwehrkollege von Christian Rodenwald, der in der vergangenen Woche ebenfalls seine Zusage für eine weitere Spielzeit im SCF-Trikot gab.