1.Mannschaft : Spielbericht (2006/2007)

Nach Traumstart und tollem Kampfspiel erneut eine Niederlage

Der ersehnte Schritt auf dem Weg zur Besserung blieb den arggebeutelten Bayernliga-Fußballern des SC Fürstenfeldbruck auch in Hof verwehrt. Nach 94 überaus kampfbetonten Spielminuten im hohen fränkischen Norden wird nun der Abstiegsstrudel immer reißender. Den Aktiven samt Trainer Andi Brunner war der Frust deutlich anzusehen. Erste Anzeichen von Resignation müssen schnell ad acta gelegt werden, wenn es noch ein „Brucker Wunder“ geben soll. Ob es daran lag, dass die Oberbayern bereits am Freitag gen Norden gereist waren? Diese Frage stellte sich, als die Gäste nach 25 Sekun-den einen Traumstart hinlegten. Florian Hönisch schnappte sich den Ball, zog aus halblinker Position ab und erreichte Andreas Staude mit einer Bilderbuch-Vorlage. Der quirlige Gilchinger hatte keine Mühe, den Ball aus kurzer Entfer-nung in die Maschen zu donnern. Sehenswert auch sein Sprint in Richtung SCF-Bank, wo er gebührend gefeiert wurde. Doch das Hochgefühl dauerte nur eine knappe Minute. Obwohl Brunner eingehend auf die Stärken des Hofer Kapitäns Kristian Schmidt hingewiesen, stand der Linksfüßler völlig unbedrängt am Strafraum und machte mit einem platzierten Schuss die SCF- Führung zunichte. Nicht einmal dieser Ausgleich rüttelte die Hintermannschaft wach. So kam es noch schlimmer, denn der nächste Angriff sorgte für wei-teres Unheil: Flanke von rechts, Perparim Gashi steigt hoch und köpft zur viel umjubelten Hausherren-Führung – drei Treffer in 200 Sekunden – die Grüne Au mit 1000 Fans stand kopf. Mit „mangelnder Wachheit und der fehlenden Aggressivität“ umschrieb der leidgeprüfte SCF-Trainer die folgenschweren Minuten der Schlafmützigkeit. In der Folgezeit entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen, spielerisch war Magerkost angesagt und beide Sturm-reihen richteten keinen größeren Flurschaden an. Trotz vieler Fouls und ver-baler Nickligkeiten waren sich Brunner und sein Hofer Kollege Armin Eck einig, dass die Partie nicht unfair war. „Verbissen und leidenschaftlich“, lauteten die gewählten Adjektive. Nachdem Dominik Dierich kurz nach seiner Einwechslung die falsche Option beim Abschluss gewählt hatte – er passte ins Niemands-land, statt es auf eigene Faust zu riskieren –, folgte die Strafe nahezu post-wendend. Wiederum per Kopf vollendete der Hofer Stürmer Gashi. Auch in dieser Situation standen die Brucker (wenngleich Backer etwas wegge-schoben wurde) zu weit weg von ihren Gegnern. Die Gäste kämpften mit dem Mut der Verzweiflung weiter, die Hofer gerieten in Schräglage, waren in der Schlussphase nur noch zu zehnt und verhalfen dem SCF mit einem Foul im Strafraum zum Anschlusstreffer. Carsten Henrich ließ sich trotz vieler Stör-feuer nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte den Elfer. Das Anrennen ging weiter, aber nicht gerade sehr überlegt, dennoch erspielte sich der Ta-bellenvorletzte noch Chancen. Aber wer unten steht, dem fehlt das notwen-dige Quäntchen Glück. Kampf und Krampf, Dramatik, Abstiegsangst pur – die letzten Minuten kosteten Nerven, boten aber wenig Erbauliches fürs Auge.