U13 mit gutem Start ins neue Ausbildungsjahr
Daniel Rohn, 23.09.2009
Mit einem 4:1-Auftakterfolg sicherten sich die U13-Junioren in ihrem ersten gemeinsamen Punktspiel gegen den BOL-Aufsteiger FC Penzberg ein weiteres kleines Erfolgserlebnis im neuen Ausbildungsjahr.
1. Halbzeit (3:0):
Sehr nervös starteten die jungen Akteure beider Seiten in die Partie, war es doch für viele das erste Spiel in der Bezirksoberliga. Erst als immer mehr unserer Spieler bemerkten, dass es auch in dieser Spielklasse vor allem darum geht, fußballerisch möglichst viel, nun aber in möglichst hohem Tempo von dem umzusetzen, was man im Training macht, fing das Spiel erst richtig an, auch wenn zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon zehn, fünfzehn Minuten gespielt waren. Auch bis zu diesem Zeitpunkt gelang es den jungen SCF'lern zwar bereits recht gut, den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten, der Gegner kam bis auf einen Freistoß kaum in unsere Hälfte, doch scheuten unsere Jungs im Spielaufbau allzu großes Risiko, hatten zwar teilweise gute Ideen am und mit dem Ball, zögerten aber in vielen Situationen zu lange, diese auch spielerisch umzusetzen.
Und so dauerte es fast zwanzig Minuten, ehe Dominik per Strafstoß das erste Saisontor erzielte, nachdem zuvor unser Mittelstürmer Moritz im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Anschließend war es Moritz selbst, der nach Vorarbeit von Roman und Dominik mit einem Doppelschlag für den 3:0-Pausenstand sorgte. Ein Einstand nach Maß damit für unseren Moritz, der somit an allen drei Treffern maßgeblich beteiligt war und seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellte.
2. Halbzeit (4:1):
Im zweiten Durchgang dann ein etwas anderes Bild. Bereits in der ersten Minute bereitete Janni zwar mit einem perfekt getimten Pass auf Dominik das 4:0 vor, ehe aber der Spielaufbau anfing schwierig zu werden, weil sich über weite Strecken 21 Spieler in nur einer, der gegnerischen Hälfte aufhielten, lediglich unser Torwart blieb in der eigenen Hälfte zurück.
Weitere Tore gelangen, trotz einiger Chancen, nicht mehr, was vermutlich auch daran lag, dass die beiden Schützen der ersten vier Tore sich im zweiten Durchgang etwas neben dem Spielfeld erholen durften, wenn auch bei unserem Dominik verletzungsbedingt nicht ganz freiwillig. Durch eine Unachtsamkeit im Defensivspiel gelang allerdings den tapfer kämpfenden Gästen mit einem Distanzschuss kurz vor Schluss noch der Treffer zum 1:4.
Bemerkungen zum Spiel:
Fähigkeiten am und mit dem Ball
Der eine oder andere Junge, das war in diesem Spiel deutlich zu sehen, wird noch etwas brauchen, bis er seine derzeitigen Fähigkeiten vollends ausschöpfen kann, der Versuch dazu, war heute allerdings bei allen erkennbar. Auch war schön erkennbar, wie groß das Bedürfnis unserer Jungs ist, mit dem Ball extrem viele Situationen selbst spielerisch zu lösen.
Bestes Beispiel: unsere Verteidiger, egal ob Nick, Julius, Hansi, Sören oder Michi K. Es gab nahezu keine Situation, in der ein Verteidiger nach der erfolgreichen Balleroberung das Spielgerät unkontrolliert nach vorne „gedroschen" hätte. Meist war der Junge, der den Ball zurückerobert hat, auch der Junge, der das Spiel wieder neu aufgebaut hat. Dass wir dafür oft noch zu lange brauchen, ist der eine Punkt, dass unsere Jungs aber so spielen (wollen!), der viel wichtigere. Die Jungs sollen lernen am Ball die Initiative zu ergreifen, One-Touch-Fußball (direktes Passspiel) mag zwar nett anzusehen sein, bisweilen auch erfolgreicher als unser Fußballstil sein, damit haben die Jungs aber zu wenige und zu kurze Ballkontakte, um jene Sicherheit am Ball zu bekommen, die unser selbsterklärtes Ausbildungsziel in der D-Jugend ist. Am Ende wollen wir möglichst viele möglichst gut ausgebildete Einzelspieler, keine rein auf Ergebnis getrimmte Mannschaft. Wir werden also dribbeln, sehr viel dribbeln - und allmählich lernen einzuschätzen, wann ein Dribbling und wann ein Abspiel die bessere Option ist.
"Der Torwart ist zu weit vor dem Tor"
Wir hatten mit Maxi einen Keeper, der in einem Spiel, in dem er seine Torhüterqualitäten nicht unter Beweis stellen musste, trotzdem gedanklich stets auf Ballhöhe war, sich ständig für seine Mitspieler anspielbar machte und so, auch in einer ruhigen Partie, viele Ballkontakte hatte. Wir wollen ganz bewusst keinen Torhüter, der auf der Linie „klebt" und nicht am Spiel beteiligt ist, dabei lernt der Junge in so einem Spiel 60 Minuten lang wenig bis gar nichts. Wir wollen einen Torhüter, der als elfter Feldspieler mitspielen kann und jedes Spiel wird unseren beiden Keepern dabei helfen, genau das zu lernen, selbst wenn es demnächst auch einmal daneben gehen sollte, das gehört zum Lernprozess. Deswegen steht der Junge soweit vor dem Tor...
Fazit:
Die Jungs hatten viele Gründe mit sich zufrieden zu sein. Natürlich wird uns in den nächsten Monaten nicht langweilig werden, es gibt viele Dinge, an denen wir arbeiten wollen, und vieles davon, konnte man im Spiel sehen. Dennoch freut es mich, dass die Jungs sich nach einer intensiven Vorbereitung und einem insgesamt sehr konzentrierten Auftritt mit diesem ersten kleinen Erfolgserlebnis belohnt haben. Mit dem riesigen Engagement, das die Jungs derzeit an den Tag legen, hatten sie sich das redlich verdient.
Nach dem Auftaktspiel werden die Hürden in den nächsten Spielen für unsere Jungs natürlich nun deutlich höher. Mit dem FC Ingolstadt, dem FC Bayern und Wacker Burghausen warten gleich drei Nachwuchsleistungszentren von Bundesligisten auf unsere U13 - und wahrlich keine spielschwachen. Ob wir auf diesem hohem Niveau bereits mithalten können bleibt abzuwarten, doch jedes dieser Spiele wird den Jungs nun helfen, sich selbst einen kleinen Schritt weiterzubringen, unabhängig vom Ausgang. Schließlich wächst man mit seinen Aufgaben. Und Wachstum würde unseren Jungs gar nicht so schlecht zu Gesicht stehen ;-)
Quelle:Text: Daniel Rohn, Foto: Axel Mensch
