Trainingslager der U16 beim SSV Ulm 1846

Florian Schober, 02.03.2009

In der Woche vom 23. – 27.0209 fuhr die U16 des SC Fürstenfeldbruck ins Trainingslager nach Ulm. An erster Stelle möchte ich mich bei Florian Schober bedanken, der durch seine sorgfältige Organisation das Trainingslager erst möglich gemacht hat. Besonderer Dank gilt auch an den Betreuer Gerd Maul (Betreuer SSV Ulm): Ein Mann auf den jederzeit Verlass ist. Er war immer für uns da und kümmerte sich liebevoll und fürsorglich um uns. Ein Gastgeber der besonderen Art. Sogar verpflegungstechnisch fehlte es uns an gar nichts. Er gab uns Gelegenheit, von solcher Bereitschaft und Fürsorge zu lernen.

8 Trainingseinheiten und ein Testspiel war unser durchgesetztes Trainingsprogramm. Unser Konzept zielte auf eine gezielte Verbesserung der konditionellen (Schnelligkeitsausdauer),  technischen (Ballan- und mitnahme, Kopfball, Pass- und Schusstechnik) und taktischen (Defensiv: Zweikampfschulung und Stellungsspiel; Offensiv: Einstudieren von verschiedenen, raumöffnenden Kombinationen) Fertigkeiten, sowie mentale Eigenschaften (psychische Stabilität). Leider gelang uns nicht das geplante Konzept vollständig umzusetzen, speziell im Bereich der Defensivtaktik. Trotz dessen fiel die Bilanz der individuellen Erfolge enorm positiv aus, wie z.B. im Bereich der Offensivkombinationsformen.

5 Tage lang aß man zusammen, schlief zusammen, unternahm gemeinsam Freizeitaktivitäten(Kino, Champions League TV, Schwimmen) und lernte sich besser kennen. Abends spielte man Schach oder ähnliche Gesellschaftsspiele. Ab und zu gab es auch diverse Theatereinlagen von Amar. Das Team wuchs zur Gemeinschaft heran und es herrschte ein nahezu brüderliches Verhältnis.

Der Höhepunkt des Trainingslagers war das Testspiel gegen die U17-Landesligamannschaft des Neu-Ulm: Nach 3 Stunden Vormittagstraining und nur 3 Stunden Regenerationspause(!!!) traten wir gegen eine physisch robuste, laufstarke, taktisch versierte und spielerisch exzellente Mannschaft an. Aufgrund des Personalnotstands musste die Position des Torwarts von 2 Feldspielern übernommen werden (1.HZ: Sani, 2.HZ: Hakan). Die kompakte Mannschaft von Neu-Ulm setzte uns in der Anfangsphase enorm unter Druck und erzielte das 1:0. Ich nahm an, dass dies eine Niederlage in Höhe von 10:0 werden würde. Doch die Mannschaft überraschte durch einen psychisch starken Charakter und nahm das Spiel in die eigene Hand. Die Spieler gingen über ihre Grenzen hinaus und boten eine hervorragende Vorstellung. Besonders lobenswert war die Tatsache, dass das 1., 2. und 4. Tor mithilfe der eingeübten Offensivkombinationen gelang. Jeder Spieler zeigte vollen Einsatz und demonstrierte eine spielerisch souveräne Partie. Schließlich gewannen wir das Spiel verdient mit 5:4.

 
Besonderheiten des Spiels:

 

-          Bester Spieler in diesem Spiel war die Mannschaft.

-          Schnelles Spiel mit wenig Ballkontakten und ständige Positionswechsel und ständiges Umschalten, sowie eine Art kreatives Pressing-Spiel setzte den Gegner unter Druck und bestimmte das Spiel

-          Das Resultat zeigte uns ebenfalls, dass das neu eingeführte Spielsystem erfolgreich war und unser gewohntes 4-2-3-1- System abgelöst hatte

 

Nach wochenlanger Arbeit stehe ich weiterhin für meine Philosophie des Coachings, dass falls ein Spieler in der BOL oder höher spielen will, über genügend Spielintelligenz verfügen muss, um die im Training oder in der Kabine abgesprochenen Aspekte selbstständig umzusetzen. Die Spieler müssen eine gewisse Selbstverantwortung übernehmen. Deshalb entspricht es nicht meiner Philosophie, die Mannschaft während des Spiels vom Seiten-Aus zu führen und den Spielern jegliche Eigenverantwortung und Kreativität zu rauben. Denn der Prozess des Erwachsenwerdens und der Autonomie verlangt diese Selbstständigkeit. So muss nach Kant ein Weg aus der sogenannten „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ erfolgen.

Fazit: Eine ganze Woche ohne jeglicher Aufruhr, Sorge oder irgendwelche Probleme. Im Gegenteil: Das Trainingslager war eine einzige Freude und in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Sie stimmte die gesamte Mannschaft optimistisch und hochmotiviert zugleich, im Bezug auf die Rückrunde und die kommende Saison.

(Quell: Siavosh Jawed)