U13 beim Inernationalen Turnier in Aarbergen
Tomas Zivcic, 19.01.2009
Ein drei Tagesturnier in einem kurzen Bericht zusammenzufassen ist schlichtweg unmöglich. Allein schon die Trennung zwischen Turnier und „Nicht-Turnier“, sprich also die Zeit in der Jugendherberge, müsste vollzogen werden und beides würde Seiten füllen.
So bleibt nur zum Teil neben dem Turnier zu sagen, dass die Jungs selbstdiszipliniert am Freitag vor 23.00 im Bett und die meisten beim Sandmann waren, wir trotzdem am nächsten Tag quer durch vier verschiedene Aarbergens gedüst sind, und nur, durch einen netten Herrn, den wir aus seiner fast dunklen Wohnung geklingelt haben die Halle zehn Minuten vor Spielbeginn erreicht haben. Es sollte erwähnt werden, dass die Jungs am Samstag eine Stunde ihre Hausaufgaben gemacht haben und dabei so einiges zum Thema Schule und Sport aufgefallen ist, das hier aber leider nicht breitgetreten werden kann, obwohl es für eine ganzheitliche Entwicklung sehr wichtig wäre. Ebenfalls könnte man noch über den Feueralarm sprechen, den unsere Jungs durch exzessives Duschen „ausgelöst“ hatten und der zwei vollbesetzte Löschzüge der örtlichen Feuerwehr zum Einsatz zwang.
Nun zum Turnier, erst einmal die Fakten:
SCF : FSV Frankfurt 3:0
SCF : TuS Koblenz 4:1
SCF : VfB Stuttgart 0:3
SCF : Hamburger SV 1:3
Zwischenrunde
SCF : Karlsruher SC 2:4
SCF : SpVgg Eltsville 4:0
SCF : FC Basel 1:6
Neunmeterschießen um Platz 11
SCF : FSV Frankfurt 4:2
Hauptmannschaft und Jugendabteilung
Eine Sache haben wir in der kurzen Zeit auf jeden Fall erreicht, unsere Jungs haben sich etabliert zwischen den guten Nachwuchsleitungszentren und stehen auf jeden Fall vor den neuen Nachwuchsleitungszentren. Gemeint ist damit etwas einfaches, viele neue Zweitligisten, wie wir sie auch zum Teil in unserer BOL haben, meinen allein durch den Erfolg der Hauptmannschaft auch automatisch eine gute Jugendabteilung hinzubekommen, da sie jetzt die Popularität ausnutzen können, um sich quasi mehr Spieler zu holen. Viele Eltern und Spieler sind dabei leider vom alleinigen Namen geblendet, ein FC Ingolstadt braucht noch Jahre, um überhaupt eine richtige Struktur in der Ausbildung zu bekommen, die z.B. ein 1860 München schon längst hat und deshalb solche „Konkurrenz“ gar nicht wahrnehmen muss.
Unsere Jungs stehen klar vor diesen „Neuen Zweitligisten“, können ab und zu mit guten Nachwuchszentren mithalten, besonders wenn unterschätzt, und sind chancenlos gegen Top Zentren wie Köln, Schalke oder Basel.
Selbsteinschätzung:
Warum also wieder die alte Leier? Weil sie noch nicht angekommen ist bei vielen und bei uns in der Region schon gar nicht. Hier fährt man auf ein Freisinger Turnier und erlebt „Mord und Totschlag“, weil man sich irgendetwas einbildet auf den Erfolg, schon jetzt sind alle dort teilnehmenden Mannschaften im Vergleich zur gleichaltrigen Spitze im Land meilenweit zurück und werden diesen Abstand auch nicht mehr einholen.
Auch dieser Unsinn, der immer noch bei uns vorherrscht, Ergebnisse herbeireden zu wollen, oder durch Motivation aus den Jungs heraus kitzeln zu wollen muss eingedämmt werden. Nur durch putschen, beschwören eines Teamgeistes oder irgendwelcher taktischen Vorgaben ersetze ich drei, vier oder mehr Jahre kontinuierlich Ausbildung nicht.
In dieser Hinsicht sind wir, damit sind vor allem unsere wiedermal zuhauf mitgefahrenen Eltern, die uns toll unterstützt haben, schon sehr gut, aber es gibt immer noch Rückfälle.
Fazit:
Beim Trainerteam herrscht nach diesem Turnier nämlich auch keine große Zufriedenheit. Zu unruhig agierten die Jungs am Ball, zu nervös in der Vorwärtsbewegung und zu apathisch ohne Ball. Kollektiv gegen den Ball zu arbeiten gelang nur punktuell, ebenso das Spiel aufzubauen. Am ärgerlichsten war zweifelsohne die Niederlage gegen Karlsruhe, die uns einfach durch ein taktisches Mittel den Zahn gezogen haben. Hier muss man aber auch wieder einräumen, dass viele Jungs eben noch Defizite haben, in Bereichen der Orientierung, Reaktion, Entscheidungsfindung, und dergleichen mehr, andere wiederum immer noch und auch noch länger, an ihrer Einseitigkeit leiden, die sie besonders auf hohem Niveau ungemein einschränkt.
Es ist immer wieder sehr frustrierend so tolle Jungs zu sehen, die dann an verschleppten Unzulänglichkeiten knabbern müssen, die vor einigen Jahren noch spielerisch und ohne Probleme gelöst worden wären, jetzt aber mit dem wachsenden schulischen Druck, vorpubertären Veränderung und der Konfrontation mit anderen Spielphilosophien nur schwer zu ändern sind.
