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Internationales Turnier: Trainergedanken zum Spiel

Tomas Zivcic, 16.12.2008

Dieses Mal waren sie alle da, alle Wunschteams aus Deutschland, mit Köln und Schalke begrüßten wir auch die führenden Vertreter Deutscher Ausbildungsarbeit bei uns, zwei Mannschaften auf die man sich von Trainerseite aus besonders freute, und auch nicht enttäuscht wurde. Deshalb ist es schon immer Sinn gewesen dieses Turnier als ein Ereignis zu sehen, als einen Leckerbissen für unsere Jungs und nicht mehr.

Das Turnier als eine Art von Leistungsstand Messung für unsere Arbeit zu nehmen, oder gar für den einzelnen Spieler ist aber absoluter Nonsens.

Klar hatte unsere FFB I Mannschaft trotz dem bisher stärksten Teilnehmerfeld wiedermal den Einzug unter die letzten acht geschafft und hätte man das Viertelfinalspiel gegen den FC Schalke 04 auch noch gewonnen, und die Möglichkeit war in dieser einen speziellen Begegnung durchaus möglich, dann wäre jeder wahrscheinlich nicht nur zufrieden gewesen, sondern aus allen Wolken gefallen. Man wäre plötzlich unter den „besten" Vieren gestanden. Speziell im übrigen deshalb, da Schalke in einer überaus schweren Gruppe alle Verfolger ohne Punktverlust hinter sich gelassen hatte und gegen uns ebenfalls nach 40 Sekunden mit 1:0 in Front war. In diese kleine Kerbe von vorzeitiger Sicherheit konnten unsere Jungs schlagen und in den folgenden 9 Minuten am Limit ihrer momentanen Fähigkeiten mithalten. Dennoch reichten den Schalkern vier unhaltbare Torabschlüsse letztendlich zum verdienten Sieg. In einem ganz normalen Gruppenspiel wäre es auch denkbar gewesen sang und klanglos abgeschossen zu werden.

Als Fazit steht doch große sportliche Unzufriedenheit, die man auch positiv auf die Kinder übertragen möchte. Heißt, nicht zufrieden zu sein, dass man als Team einige tolle Ergebnisse erzielt hat, sich nicht dahinter zu verstecken und schon gar nicht die Fehler bei anderen Kindern zu suchen, weil es nicht zu mehr gereicht hat. Es haben im Bruck I Block sage und schreibe drei Spieler von neun mitgespielt, für die das Hallenmasters keine Premiere war. Fünf davon hatten noch nie in ihrem Leben gegen ein Bundesliganachwuchs auf dem Niveau gespielt. Dementsprechend groß waren bei uns aber auch die individuellen Fehler. Plötzlich bolzen technisch hervorragende Kinder Bälle halbhoch durch die Gegend, es werden keine 1:1 Situationen gesucht, und wenn dann zaghaft und überhastet, man steht und reagiert trotz hervorragender koordinativer Fähigkeiten nur zu spät, da man vor Aufregung fast gelähmt ist und selbstbewusst und kreativ zu agieren wird zur Unmöglichkeit, wenn man ständig von draußen Ratschläge hört wie „Dribbel nicht nur" „Mach keine Pirouetten" „Ihr müsst mehr Kombinieren".

Um sich hier nicht zu viele Schiefer einzuziehen, zwei Fakten, die auch bei diesem Turnier wieder zu Tage getreten sind.

Kombinationsfußball auf hohem Niveau ist nur möglich, wenn man (fast) komplette Einzelspieler besitzt. Heißt, beidfüssig, sauber (in dem Alter muss aber schon der Anspruch nach einem perfekten Bewegungsablauf stehen) von der Stoßtechnik, koordinativ glänzend geschult, Selbstbewusst, Ruhig am Ball, Sauber in der Ball An- und Mitnahme und der Ballführung, Trickreich und Ballfertig. Wenn man noch mehreren von diesen gut ausgebildeten Spielern besitzt, dann kann man Zusammenspielen.

Und zweitens: Wer hat den kombiniert?   Aufgefallen ist, dass die meisten Vereine, besonders im 95er Bereich mit konsequent zwei Mann Absicherung gespielt haben, bei dem nur in äußersten Fällen der dritte mit vor kam; wo bitte sind hier die Kombinationsmöglichkeiten; die meisten Treffer fallen durch Einzelaktionen oder durch Konter, und es ist nun wahrlich keine Kunst den Ball in einer Überzahl Situation zum freien Mann zu befördern oder vor dem Tor Querzulegen (auch wenn die Hektik einem da oft einen Streich spielt). Auch im 96er Bereich waren konsequente Einzelaktionen der Grund für fast alle Tore, und schlussendlich hat die Mannschaft auch gewonnen, die den effektivsten Spieler in ihrem Reihen hatte, den man im 1:1 nicht ausschalten konnte.

Wenn man aus diesem Turnier sportliche Schlüsse ziehen will, dann nur in einer Richtung, nämlich das unsere Art Fußball auszubilden der richtige Weg ist und das wir im Landkreis noch viel, viel anspruchsvoller werden müssen, denn dieser FFB Landkreis hat vom Spielerpotential dermaßen viel zu bieten und wir Vereine zerstören jedes Jahr mit falscher Zielsetzung im Jugendbereich Talent um Talent.