U15 des SCF wird Bayerischer Vizemeister im Hallenfußball
Kerstin Müske, 26.02.2014
Brucker Jungs des SCF Bayerischer Vizemeister im Hallenfußball
Der Herbstmeister der BOL Oberbayern lässt zahlreiche Lizenzvereine hinter sich und schlägt in der Gruppenphase auch den späteren Finalsieger
Ebern 22.02.2014: Die U15-Junioren des SC Fürstenfeldbruck haben bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft eine Sensation nur hauchdünn verpasst. Erst im Finale mussten sich die Brucker gegen den Regionalliga-Vierten der SpVgg Greuther Fürth geschlagen geben. Zwei Wochen vor dem Bayerischen Finale setzen die SCF C-Junioren das erste Achtungszeichen und sicherten sich nach Siegen u.a. gegen die TaF Glonntal und den FC Ingolstadt den Titel des Oberbayerischen Meisters 2014.
Bereits in der Vorrunde mauserten sich die Burschen aus Fürstenfeldbruck nach und nach zum Geheimfavoriten der 14. Auflage der Bayerischen Hallenmeisterschaft um den E.ON Cup der C-Junioren, welcher dieses Jahr erstmals nach den FIFA-Regeln ausgetragen wurde. Mit technisch sowie taktisch starkem und schnellem Hallenfußball verdiente sich das Team um Trainer Sebastian Lubojanski bereits nach den ersten Vorrundenspielen Respekt bei der Konkurrenz und zeigte, dass mit dem vermeintlichen Underdog - trotz der Abgänge mehrerer großartiger Nachwuchskicker zu Lizenzvereinen - zu rechnen ist. Im Sommer hatten die bayerischen Auswahlspieler Maximilian Braun (TSV 1860 München, U15 Nationalspieler), Tobias Holzleitner (FC Augsburg) und Leo Wölfel (Fußballpause) das Team verlassen.
So setzte sich der oberbayerische Bezirksmeister im ersten Gruppenspiel souverän mit 3:0 gegen den schwäbischen Qualifikanten FC Gundelfingen durch. Kapitän Jonas Kalchner ebnete mit seinem Treffer zum 1:0 den Weg in ein erfolgreiches Turnier.
Im zweiten Vorrundenspiel warteten bereits die in der Regionalliga gegen den Abstieg kämpfenden Münchner Löwen. Nach 12 Minuten stand es torlos 0:0, mit dem sich der TSV 1860 München durchaus glücklich schätzen durfte. In einem taktisch hochwertigen, laufintensiven Spiel seitens der Brucker befand man sich fast 10 Minuten lang nur in Hälfte der Münchner, kam aber nicht zum hochverdienten Torerfolg. Erst in den letzten 2 Minuten kamen die Löwen zu ihren Chancen, welche alle Hand von dem heute überragenden SCF-Torwart Fabian Müske vereitelt wurden. Nichts desto trotz ein starkes Spiel – Trainer, Fans und Spieler konnten zufrieden sein!
Dritter Auftritt: Nach dem Mittagessen ging es dann gegen den in der Bayernliga Nord spielenden Würzburger Fußballverein. Der Bezirksmeister aus Unterfranken stand mit 0 Punkten aus zwei Spielen bereits unter Zugzwang. Dementsprechend gingen sie auch in diese Partie. In einem couragierten Spiel beider Mannschaften hatte am Ende der SC Fürstenfeldbruck das glücklichere Ende – mit einem 1:0 Sieg sicherte man sich den nächsten Dreier. Lukas Höninger erzielte im Duell der Qualifikanten den goldenen Treffer. Somit standen auf dem Konto des Sportclubs 7 Punkte aus 3 Spielen, beste Voraussetzungen für den Einzug ins Halbfinale – allerdings warteten mit den zwei stark aufspielenden Regionalligisten aus Unterhaching und Fürth noch zwei dicke Brocken.
15:00 Uhr: Hochspannung in der Gruppe A. Die SpVgg Unterhaching und der SC Fürstenfeldbruck stehen sich gegenüber. In einem Spiel, welches über die gesamte Dauer auf „Messers Schneide“ stand, setzten sich die Münchner Vorstädter am Ende mit 2:1 durch und hatten somit neben der noch ungeschlagenen SpVgg Greuther Fürth den Halbfinaleinzug in der eigenen Hand. Sichtlich enttäuscht verließen die SCF-Spieler das Feld, sie wussten – das Halbfinale kann jetzt nicht mehr aus eigener Kraft erreicht werden. Nur ein Sieg im letzten Gruppenspiel gegen die noch ungeschlagenen Fürther und eine gleichzeitige Niederlage der Hachinger gegen den FC Gundelfingen würden den Traum vom Halbfinale noch verwirklichen.
Im letzten Gruppenspiel standen die Amperstädter also mit dem Rücken zur Wand. Die Niederlage verdaut und frisch motiviert ging es dann gegen die „Kleeblättler“, welchen bis dato 4 Siege aus 4 Spielen zu Buche standen. Nach dem obligatorischen Kreis vor Anpiff, ein Zeichen des Zusammenhalts, kamen die Brucker diesmal nur schwer ins Spiel. Die Fürther dominierten die Partie, scheiterten aber immer wieder am Torhüter der Blau-Gelben - Fabian Müske. Fast wie aus dem nichts erzielte der starke Jonas Greppmair das 1:0 für die Oberbayern und besorgte den Franken damit die einzige Niederlage im gesamten Turnier. Somit stand man mit 10 Punkten aus 5 Spielen auf dem zweiten Platz, hatte allerdings ein Spiel mehr als die SpVgg Unterhaching.
17:00 Uhr: Gundelfingen ebnet den Weg zum Halbfinale. Im Spiel gegen die noch punktlosen Schwaben hätte den Hachingern ein Punkt gereicht um ins Halbfinale einzuziehen. Bereits nach 15 Sekunden ging die Spielvereinigung mit 1:0 in Führung – die Brucker Hoffnungen auf einen Überraschungssieg der Gundelfingener waren also erstmal über den Haufen geworfen. Doch der schwäbische Bezirksmeister gab nicht auf. Sichtlich beflügelt von der lautstarken Unterstützung der Brucker Spieler und Fans starteten die Schwaben die Aufholjagd und nutzen in einer offen geführten Partie ihre Chancen eiskalt, sodass sie letztendlich mit einem 4:1 den ersten „Dreier“ holten – ganz zur Freude der Burschen des SC Fürstenfeldbruck, die das Weiterkommen samt Eltern ausgelassen auf der Tribüne feierten. Anschließend bedankte man sich beim FC Gundelfingen und feierte in deren Kabine zusammen den Halbfinaleinzug des SC Fürstenfeldbruck.
Um 17:15 Uhr war das Wunder also perfekt – der U15 Bezirksoberligist erreicht trotz hochrangiger Konkurrenz völlig verdient das Semifinale. Dort wartete der FC Augsburg, welcher als einziges Team alle Vorrundenspiele gewinnen konnte.
Michael Kotterba, DFB-Stützpunkttrainer und Mitorganisator des Turniers, war sichtlich angetan vom Auftreten und der Spielweise der Brucker Jungs, ihm gefiel das „sympathische Auftreten der gesamten Delegation, die technisch und taktisch starke Spielweise sowie das Coaching seines Trainerkollegen Sebastian Lubojanski“. Bereits vor Beginn des Turniers nannte er den SC Fürstenfeldbruck als „seinen Geheimfavoriten auf die Hallenkrone“.
Nach einer kurzen Pause mit einem Rahmenprogramm geschmückt von den Auszeichnungen der DFB-Junior-Coaches kam es dann zum Aufeinandertreffen mit dem schwäbischen Regionalligisten. Das Überraschungsteam aus Fürstenfeldbruck bestätigte seine starken Leistungen aus der Vorrunde und lieferte abermals eine bärenstarke Vorstellung. In einem spannenden Spiel wurde den Zuschauern hochklassiger Fußball geboten. Nach zwei Minuten die erste Großchance für den SC FFB. Jonas Greppmeir scheitert, nachdem er sich schön durchgesetzt hat, am Augsburger Keeper Michael Deininger. Wenig später vergibt Lennart Britzger eine weitere gute Gelegenheit für die mutigen und enorm laufstarken Brucker. Nach gut sechs Minuten werden die Brucker endlich belohnt. Leonhard von Schroetter bringt die Oberbayern in Führung. Augsburg schafft es nicht die immer wieder früh störenden Fürstenfeldbrucker unter Druck zu setzen. Klare Chancen für den Bundesliga-Nachwuchs bleiben absolute Mangelware. Kurz vor Schluss dann die Entscheidung. Jonas Greppmeir trifft ins verwaiste Tor der Augsburger. 2:0 - grenzenloser Jubel der Brucker Spieler. Der Bezirksoberligist steht im Finale, wo man erneut auf die SpVgg Greuther Fürth trifft. Im zweiten Halbfinale deklassierten die „Kleeblättler“ im Stadtduell die Quelle-Junioren mit 5:0 und zogen ins Finale ein. Somit kam es zur Revanche seitens der Franken.
Samstag, 22.02.2014, 18:45 Uhr. Finale um den E.ON Cup 2014 in Ebern. Bereits vorgewarnt und mit sichtlich Respekt gingen die Fürther zu Werke und zelebrierten hochklassigen Hallenfußball. Fürstenfeldbruck mit der gewohnt aggressiven und laufintensiven Spielweise, die den Gegner früh unter Druck setzt und einen geordneten Spielaufbau verhindern soll. Konnte der SC FFB in der Anfangsphase eine Überzahlsituation nicht entscheidend verwerten, nutzt der Fürther Marius Katidis einen Querpass nach einem Konter und erzielt aus kurzer Entfernung das 1:0. Früh war klar: Noch einmal wollen sich die Franken nicht geschlagen geben. Als Philipp Katzenberger knapp 30 Sekunden vor dem Ende das 2:0 - gleichzeitig der 107. Turniertreffer - erzielt, ist alles klar. 2:0 für die SpVgg Greuther Fürth. Somit holen die Fürther nach 2006 zum zweiten Mal den Titel und sind neuer E.ON – Cup Sieger 2014.
Fürths Trainer Michael Meier resümierte: „Der E.ON Cup hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir haben uns gut vorbereitet, das Turnier sehr ernst genommen und sind froh und stolz, den Titel geholt zu haben. Aber ich muss auch den Fürstenfeldbruckern ein riesen Kompliment aussprechen. Was die heute gespielt haben, war ganz stark – ein würdiger Finalgegner!“
In Fürstenfeldbruck ist man stolz auf seine Jungs, auch wenn Sie am Ende nicht den Pokal in die Höhe recken durften, die „Brucker“ hinterließen eine starken Eindruck bei den Fans und konnte viele Sympathien gewinnen.
Ähnlich sieht es auch Sebastian Lubojanski, Trainer des SC Fürstenfeldbruck: „ Natürlich wären wir gern Bayerischer Meister geworden, wir sind aber trotzdem sehr zufrieden mit dem Auftritt. Die Jungs haben jedes Spiel offensiv und dominant geführt. Die Resonanz der Kollegen und Zuschauer auf unseren Fußball ist hocherfreulich und freut mich für die Jungs unabhängig von den Ergebnissen ganz besonders.
Bei der Siegerehrung bedankte sich Verbandsjugendleiter Karl-Heinz Wilhelm bei allen zwölf Mannschaften für die hervorragenden Leistungen. Besonders der stets faire Umgang mit- und untereinander kann als voller Erfolg und als Werbung für den Futsal-Jugendfußball verzeichnet werden. Großen Dank gab es auch an die fünf Schiedsrichter Stefan Vogt, Andreas Wärtmann, Marcel Geuß, Florian Reich und Kevin Herbst, die mit guten Leistungen auch die ein oder andere hitzige Situation meisterten und zum ruhigen und regelkonformen Ablauf des gesamten E.ON Cup 2014 beitrugen. Dem gastgebenden TV 1863 Ebern - als Organisator - gebührt ein Sonderlob für die hervorragende Betreuung und Bewirtung aller Beteiligten.
Der Endstand:
1. SpVgg Greuther Fürth (C-Junioren-Regionalliga Süd)
2. SC Fürstenfeldbruck (Bezirksmeister Oberbayern)
3. FC Augsburg (C-Junioren-Regionalliga Süd)
4. SG Quelle Fürth (Bezirksmeister Mittelfranken)
5. SpVgg Unterhaching (C-Junioren-Regionalliga Süd)
6. FC Coburg (Bezirksmeister Oberfranken)
7. 1. FC Nürnberg (C-Junioren-Regionalliga Süd)
8. FC Gundelfingen (Bezirksmeister Schwaben)
9. Würzburger FV (Bezirksmeister Unterfranken)
10. SpVgg Landshut (Bezirksmeister Niederbayern)
11. TSV 1860 München (C-Junioren-Regionalliga Süd)
12. SpVgg SV Weiden (Bezirksmeister Oberpfalz)
Quelle:Fabian Holzleitner
