Turniersieg beim 16. Martin-Lindermayr-Gedächtnisturnier
Müslüm Kilinc, 17.07.2011
Im heutigen Turnier unserer 2004er beim TSV Gernlinden konnte ein weiterer Turniersieg eingefahren werden. Unsere Jungs sollten also gut gespielt haben und wir alle uns freuen. Das haben sie auch und wir freuen uns auch - mit einem Auge. Mit dem anderen Auge weint der eine oder andere aber auch.
Warum?
Nun, nachdem die ersten vier Spiele keine Herausforderung darstellten, mussten wir im Finalspiel gegen den guten TSV Eching feststellen, dass mancher unserer Akteure in der Abwehrreihe das bisher Gelernte leider just im Finale vergessen hatten: Positionstreue und selbständiges Agieren gegen den Gegner, ohne dass der Trainer draußen ständig eingreifen muss (was sehr anstrengend und auch frustrierend ist - deshalb kommt bei diesem heute leider auch nicht so viel Freude auf).
Ganz konkret:
Viel zu oft musste beispielsweise unser zentraler Abwehrspieler von außen daran erinnert werden, dass seine Aufgabe defensiv ist und nicht offensiv. Wenn vielfach der gute Gegner meterweit allein hinter seinem Rücken stand und nur vielfache Anweisungen seines Trainers unseren Abwehrchef dazu brachten, hinten abzusichern, ist etwas falsch gelaufen. Wo bleibt das selbständige Handeln in der konkreten Spielposition?
Dasselbe bei unserem linken Abwehrspieler: dieser überließ viel zu oft die Abwehrarbeit unserem Mittelstürmer und blieb selbst in der Nähe des Mittelfeldes stehen, um auf den Ball zu warten. Dabei hatte er in den vier Spielen zuvor noch sehr gut gespielt und auch in diesem Spiel. Dieser Fehler geschah sicherlich im Eifer des Gefechts, aber dennoch ist das nicht einfach so zu akzeptieren.
Mögliche Erklärung für dieses schlechte Finalspiel:
Das "Vergessen" der richtigen Abwehrarbeit bei einigen unserer Akteure ist ihnen letztlich nicht wirklich vorzuwerfen. Denn unsere Mannschaft ist inzwischen so stark, dass wir einfach viel zu selten unter Druck geraten. Dabei verlernen wir die Abwehrarbeit, wie wir heute feststellen mussten. Und das ist normal, würde uns Erwachsenen sicher auch so gehen.
Viel eher ist in den letzten Wochen die Situation doch die gewesen, dass sich sogar unsere Torspieler in den Angriff einschalten konnten (heute mit einem Tor des Torspielers ! Letzte Woche beinahe ein solches Tor). Wenn dann doch mal ein guter Gegner naht, ist das mentale Umschalten vom lange gewohnten Angriffssystem auf "Auch Tor absichern" einfach nicht mehr so leicht möglich.
Warum haben wir so leichte Turniere?
Weil wir diese Turniere überwiegend schon im Februar / März 2011 angemeldet haben. Zu dieser Zeit spielten 2003er und 2004er gemeinsam. Die starken 2004er sollten also die 2003er Turniere mitspielen und die schwächeren 2004er Spieler die Turniere, die wir jetzt so leicht gewinnen.
Nachdem glücklicherweise die 2003er ab April 2011 eine eigenständige Mannschaft bilden konnten, entstand durch Fluktuation im Kader die jetzt starke 2004er-Mannschaft. Ihr Pech: Sie muss jetzt die überwiegend schwachen Turniere für 2004er spielen, die eigentlich für die schwächeren 2004er vorgesehen waren, die den Verein aber in der Zwischenzeit verlassen haben.
Nun ja, in der neuen Saison ab September kommen mehrere Top-Turniere auf uns zu. Da werden wir uns eventuell noch mit Wehmut an diese schönen Tage mit Turniersieg-Abo erinnern und wünschen, dass sie doch wiederkehren sollten.
Langer Rede, kurzer Sinn: Freuen wir uns also doch über diesen Turniersieg.
Ach ja, hier noch die Ergebnisse:
SC FFB 4 : 1 TSV Gernlinden 2 (2003/2004er, außer Konkurrenz)
SC FFB 2 : 0 ESV München
SC FFB 4 : 0 TSV Bergkirchen
SC FFB 6 : 0 TSV Allach 09
Finale:
SC FFB 2 : 1 TSV Eching
(wegen einsetzendem Regens konnte heute kein Mannschaftsfoto geschossen werden; es spielten Manu, Simon, Lucas, Alessandro, Dennis, Maxi, Aleks, Sebi)
