U11 – Merkur-Cup Finale 2011: Unglaublicher Abschluss
Reiner Wenig, 17.07.2011
Wer diese Zeilen liest, könnte glauben, es handelt sich um ein billiges Plagiat des letztjährigen Berichtes. Das Turnier verlief für den SCF absolut identisch, sogar die Gegner waren teilweise die gleichen und selbst das Duell ROT gegen BLAU verlief wie 2010. Aber alles der Reihe nach.
In unserer Gruppe waren der SV Heimstetten, der TSV Otterfing und die SpVgg Unterhaching. Der Plan war klar. Mit 2 Siegen gegen Heimstetten und Otterfing den Einzug ins Halbfinale klar machen und dann auf das Wunder hoffen.
Der Plan ging voll auf, bis zur 7. Minute im ersten Spiel. Da führte der SCF verdient mit 2:0 und das Spiel war praktisch gewonnen. Was dann folgte, waren 3 bittere Minuten bis zum Halbzeitpfiff. Heimstetten schoss 3 Mal auf das Tor und es klingelte 3 Mal. In der 2ten Hälfte war der SCF weiter die klar bessere Mannschaft, aber der Ausgleich wollte nicht mehr fallen. Nach dem Schlusspfiff kollektives Heulen in der Kabine. Der Traum war ausgeträumt. Durch die 4-Punkte Regel (bei 3 oder mehr Toren erhält die Mannschaft einen Zusatzpunkt) war das Halbfinale nur noch eine kleine praktisch nicht vorhandene Chance. Die Ziele wurden umprogrammiert und es galt sich nun mit erhobenen Kopf und Leistung von dem Turnier zu verabschieden.
Irgendwie konnte der moralische Schalter bis zum Anstoß gegen Otterfing umgelegt werden und es folgte ein 6:0 Kantersieg gegen Otterfing. Eindrucksvoll hatte der SCF ein Ausrufezeichen gesetzt. Als parallel dazu die Hachinger mit 1:2 gegen Heimstetten die Segel strichen, hatte man unerwartet ein Endspiel gegen Haching. Der Traum lebte und psychologisch hatten wir die Trümpfe in unserer Hand, weil auch unser Torverhältnis durch den Kantersieg besser war. Auch letztes Jahr hatte der SCF nach einer Auftaktniederlage gegen Ismaning das entscheidende 3te Spiel gegen Haching und gewann mit 1:0. Und dieses Mal? Die Hachinger agierten in der ersten Halbzeit wie eine Mannschaft, die eine 3:0 Führung verwalten wollte. Diese unverständliche Passivität bestrafte der SCF mit 2 blitzsauberen Toren zu einer 2:0 Pausenführung. Nun war praktisch Haching Merkur-Cup Geschichte, da nun 3 Tore zum Weiterkommen fehlten. Doch genau diese Ausweglosigkeit ließ Haching erwachen. Es folgte ein 10-Minuten Daueranrennen gegen das SCF-Tor. Aber die Abwehr hielt dicht und bei Kontern wurden noch drei 100%ige versiebt. Es reichte nur mehr zum Anschlusstreffer für Haching. Aber dieses Spiel, eine unglaubliche kämpferische Leistung von jedem einzelnen Spieler, hatte Kraft gekostet. Aber, der Traum lebte wieder, größer und heller als jemals zuvor und der Traum hatte einen Namen: Halbfinale gegen den TSV 1860 München. 1860 hatte wie im Vorjahr die Bayern in der Vorrunde geschlagen und sich als Gruppenerster qualifiziert.
Nach einer Pause und dem Halbfinale Bayern gegen Heimstetten (3:0 für unseren Vereinspartner FC Bayern München), kam es zur Neuauflage SCF gegen 1860.
Und es ging los, wie wir es nicht geplant hatten. Wir wollten lange ein 0:0 halten, um dann gegen nervös werdende Löwen den entscheidenden Konter zu setzen. Der Plan war nach 40 Sekunden hinfällig. Die Löwen begannen wie eine Dampfwalze und kamen nach 40 Sekunden zur 1:0 Führung. Danach brannten die Löwen ein Feuerwerk ab. Es folgte ein wahrer Sturmlauf, aber die Löwen scheiterten immer wieder am Brucker Torwart. So ging es mit nur einem 0:1 Rückstand in die Pause. Doch es hatte sich bereits in den letzten 2 Minuten der ersten Halbzeit angedeutet. Der SCF kam zurück. Langsam aber sicher verloren die Löwen die Kontrolle über das Spiel. Immer mehr Spielanteile für die Brucker. Die erste Großchance wurde noch vergeben, aber dann klingelte es im Kasten der Löwen. Das 1:1 war auch das Ergebnis nach regulärer Spielzeit. Leider musste der SCF am Ende der 1. Halbzeit der Verlängerung nach einem Wespenstich auf seinen Spielmacher verzichten, der vielleicht den entscheidenden tödlichen Pass hätte spielen können. Die Löwen verloren trotzdem total den Faden und der SCF dominierte die 2 x 3 Minuten Verlängerung. Es gab noch zwei Großchancen durch zwei direkte Freistöße für den SCF an der Strafraumgrenze in Mittelstürmerposition. Außerdem bekam der 60er-Torwart für seine Aktion (Handspiel außerhalb des Strafraums) vor einem dieser Freistöße sogar eine 2-Minutenstrafe. Die Löwen bettelten um den Todesstoß, aber der SCF konnte keine Aktion mehr zu Ende spielen und die Freistöße landeten in der Mauer. Schlusspfiff – 8-Meterschießen (wie letztes Jahr). Warum die Löwen Ihren Keeper wieder ins Tor nehmen durften, obwohl er am Ende der Verlängerung noch seine 2-Minuten Strafzeit verbüßte, bleibt wohl das kleine Geheimnis des Schiedsrichters. Protest einlegen? Nicht an einem so schönen Tag, wo Fußball pur regiert.
Am Ende hatten die Löwen auch dieses Jahr das glücklichere Ende für sich, da ein Brucker verschoss, während alle 5 Löwen trafen. Tränen abtrocknen, Mund abwischen, Traum war ausgeträumt, doch der Titel „Meister der Herzen“ war uns sicher.
Im kleinen Finale vor ca. 1000 Zuschauer kam es zur Neuauflage gegen den SV Heimstetten. Und dieses Mal spielten wir das Spiel rückwärts. Trotz Feldüberlegenheit von Anfang an, kamen dieses Mal die Heimstettener durch zwei blitzsaubere Tore zu einer 2:0 Führung. Aber die Heimstettener Fans konnten Ihre Mannschaft noch so laut anfeuern, man hatte trotz 0:2 Rückstand nie das Gefühl, dass der SCF nicht als Sieger vom Feld gehen sollte. Der Anschlusstreffer vor der Halbzeit befeuerte diese Gefühle natürlich. In der 2ten Halbzeit folgten 3 Tore und ein 4:2 Sieg gegen die Heimstettener, die sich nach dem SCF-Führungstreffer bereits Ihrem Schicksal ergaben.
Ergebnisse:
SC Fürstenfeldbruck - SV Heimstetten 2:3
SC Fürstenfeldbruck - TSV Otterfing 6:0
SC Fürstenfeldbruck - SpVgg Unterhaching 2:1
Halbfinale:
FC Bayern München - SV Heimstetten 3:0
SC Fürstenfeldbruck - TSV 1860 München 5:6 (1:1 n.V.)
Kleines Finale:
SC Fürstenfeldbruck - SV Heimstetten 4:2
Großes Finale:
FC Bayern München - TSV 1860 München 3:2
Fazit:
Auch wenn der große Traum nicht in Erfüllung ging. Ein Wahnsinn was unser Mädchen und die Jungs geleistet haben. Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der D-Jugend, dem Sparkassen-Cup, der Obb. Hallenmeisterschaft folgte nun der 3te Platz im Merkur-Cup hinter Bayern und 1860. Wir können stolz auf diese Mannschaft sein und haben durch den Sieg gegen Haching wieder eindrucksvoll unterstrichen, dass Fürstenfeldbruck im Kleinfeld zur 3ten Kraft im Münchener Raum hinter Bayern und 1860 geworden ist. Jetzt können die Ferien kommen, nur noch den Ammergauer Alpencup nächste Woche zum Ausklang mitnehmen und die überaus positive Saison mit unglaublich vielen Highlights rückwirkend genießen.
Es spielten: Basti und Dani (Torspieler), Lukas, Sydney, Nicki, Korbi, Leon, Alex, Niko, Arjun und Mert.
Endstand:
1. FC Bayern München
2. TSV 1860 München
3. SC Fürstenfeldbruck
4. SV Heimstetten
5. JFG TaF Glonntal
6. SpVgg Unterhaching
7. FSV Höhenrain
8. TSV Otterfing
Wir gratulieren unserem Vereinspartner FC Bayern München zur erfolgreichen Titelverteidigung!
Hier der Link zur offiziellen Webseite des Merkur-Cups mit den Ergebnissen aus 2011:
http://www.merkurcup.de/finale/events/finale-2011.html
