Die U14 empfängt den FC Bayern
Daniel Rohn, 14.03.2011
Am letzten Ferienwochenende durften unsere 97er den 98er Jahrgang unseres Vereinspartners vom FC Bayern München im Sportzentrum begrüßen. Beide Teams kannten sich bereits aus der vergangenen Saison, als beide Male der FC Bayern knapp die Oberhand behalten hatte. Unsere Jungs brauchten auch an diesem Tage trotzdem wieder einige Zeit, um die Ehrfurcht vor den Gästen aus der Säbener Straße abzulegen, die ersten zehn Minuten gehörten damit klar den jungen Bayern, die uns eine kleine Lehrstunde in Sachen Effektivität erteilten. Gleich die erste Chance führte zum ersten Tor der Gäste.
Dann aber übernahmen unsere Jungs mehr und mehr das Geschehen, erhöhten den Druck auf den Ballführenden und schafften es so zusehends sich in des Gegners Hälfte fest zu setzen, doch erst mit dem Ausgleichstreffer wurde man etwas selbstbewusster. Vor Probleme stellten uns allerdings insbesondere das extrem schnelle Umschaltspiel der Jung-Bayern nach Balleroberungen und deren schnelle Flankenwechsel, und so gelang den Gästen mit ihrer zweiten Torchance dann abermals der Führungstreffer, den wir vor der Pause trotz einiger Möglichkeiten nicht mehr egalisieren konnten.
Das gelang erst im zweiten Durchgang, in dem das Spiel nun ausgeglichener, aber auch zerfahrener wurde, weil wir die Räume mangels Laufarbeit und unzureichendem Positionsverhalten enorm öffneten und damit den erwartungsgemäß sehr spielstarken Bayern die Sache allzu leicht machten, da sie im Aufbauspiel nun zu viel Zeit, Platz und Optionen am Ball hatten. Hier müssen unsere einzelnen Spieler es noch schaffen, sich stärker auf ihre positionsspezifischen Aufgaben bei eigenem und gegnerischem Ballbesitz zu konzentrieren und sie dann diszipliniert und konsequent einzuhalten. Denn so haben wir die Kontrolle über das Spielgeschehen nicht in dem Maße gehabt, wie es möglich gewesen wäre und vor allem nötig gewesen wäre, um die eigenen Offensivbemühungen gezielter forcieren zu können.
Und so hatten dann beide Teams im zweiten Durchgang die Möglichkeit, das Spiel für sich zu entscheiden, doch es blieb beim Remis. Spielerisch haben wir in dieser Begegnung sicher ebenfalls noch zu wenig gezeigt, da ist auf besserem (Trainings-)Untergrund noch Luft nach oben, trotzdem dürfen die Jungs schon ein wenig stolz sein auf ein Spiel, in dem sie vieles richtig gemacht haben. Sicher, ein Sieg ist immer noch etwas schöner, aber wir sollten realistisch bleiben, unsere Mannschaft hat sich wieder ein verdient gutes Ergebnis gegen ein sehr gutes Team erspielt, das uns in der Vorsaison zweimal besiegt hat.
Die Lehren aus dem Spiel
Was in Spielen gegen die Topvereine eklatant auffällt - schon öfters angesprochen - ist die Linksschwäche bzw. –verweigerung der Spieler. Das ist deshalb ein Problem, weil das Spieltempo in diesen Partien höher ist als gegen normale Vereine. Bleibt also in der Kreisklasse oder Kreisliga meist noch genügend Zeit den Ball auf den stärkeren Fuß umzulegen, können die Spieler gegen Topvereine viele Situationen aufgrund des höheren Zeitdrucks nicht mehr optimal oder gar nicht lösen. Die Folge sind Pässe, die zu spät und dann zudem meist nicht mit der richtigen Schärfe gespielt werden, oder Torschüsse, die nicht abgegeben werden, weil der Ball vermeintlich am „falschen“ Fuß liegt. Dabei sollten wir gar nicht erst anfangen, von einem „schwachen“ Fuß zu sprechen, den gibt es nicht, die Rede ist vom „zweitstärksten“ Fuß den unsere Jungs mehr einsetzen müssen.
Was haben die Jungs gezeigt? Viel Gutes! Allerdings ist es nicht ganz einfach, alle Jungs dazu zu bewegen, in spielerisch anspruchsvollen Partien mehr als das abzurufen, was sie bereits gut können. Und so war manches von dem, was sie sich im Training erarbeiten – und dort auch teilweise richtig gut umsetzen – von einigen einfach nicht zu sehen. Unter Druck ist es natürlich nicht ganz einfach, etwas neues, teilweise schwereres abzurufen, aber diesen Weg müssen wir alle gehen. Und viele zeigen, dass das möglich ist.
Trotzdem, Gratulation zu einer guten Leistung am Ende einer anstrengenden (Fußball-)Ferienwoche!
