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SV Wacker Burghausen bleibt voraussichtlich ungeschoren!

Tomas Zivcic, 02.09.2010

SV Wacker Burghausen bleibt voraussichtlich ungeschoren!

Noch immer findet die Saison 2009/10 vor den Sportgerichten kein Ende, auch wenn es sich abzeichnet, dass der BFV wieder einmal zum Schutze eines Lizenzvereines bereitwillig alle Register juristischer Spitzfindigkeit zieht.

Der Tat Hergang

Hier der Originalspielbericht von der Wacker Homepage (Hervorhebungen sind vom Autor dieses Textes gemacht worden):

 

"Spiel U15 gegen FC Memmingen                        02.06.2010

 

                  Unverdiente  0:2 Heimniederlage gegen den FC Memmingen

 

Aufstellung:

 

Tor:             Haseneder Tobias

Abwehr:      Miralemovic Mahmut ( 55. Min. Holzner Sebastian ) – Platzer Raphael –

                     Gaier Lukas  -  Diem Alexander

Mittelfeld:   Paul Niklas ( 36. Min. Felixberger Michael ) -  Fenninger Christoph -

                     Frischmann Niklas ( 36. Min. Putz Mario ) -  Blinov Vitaly                   

Sturm:         Borndörfer Julian ( 36. Min. )  Maier Maximilian ( 36. Min. )

[Eine Spielhälfte bei den c-Junioren dauert 35 Mnuten, Anm. Autor]

 

Tore:         0:1 ( 5. Min. ); 0:2 ( 62. Min. )

 

 

Spielbericht:

 

Im Nachholspiel gegen den FC Memmingen mussten unsere Jungs bei strömenden Dauerregen und mit Wasserpfützen übersäten Platz trotz sehr engagier Leistung den Platz als Verlierer verlassen.

In der ersten Spielhälfte gab Memmingen zwar den Ton an, erzielte auch schon früh den schön herausgespielten Führungstreffer ( 5. Min.) schaffte es aber in der Folge nicht, gegen 8 Burghausener Feldspieler zu mehr als noch ein paar halbwegs gefährlichen Distanzschüssen zu kommen.

Im zweiten Spielabschnitt, bei nun nummerischer Gleichzahl waren die Spielanteile in den ersten 10 Minuten noch verteilt. Doch ab dann ging es nur noch in Richtung Memminger Tor. Da an ein normales Kombinationsspiel aufgrund der widrigen Platzverhältnisse nicht zu denken war, musste jedoch vor allem mit hohen und langen Bällen agiert werden, was der sehr sicher stehenden Gästeabwehr, welche zudem einen sehr souveränen Torhüter in ihren Reihen hatte, sehr entgegenkam. So blieben unsere Jungs immer wieder in der vielbeiningen Abwehr der Allgäuer hängen und was bei Ecken und gefährlichen Distanzschüssen aufs Tor kam, wurde stets eine sichere Beute des Gästekeepers. Und so kam es, wie es kommen musste: Beim einzigen echten Angriff der Memminger , bei dem der Ball noch dazu zum Vorteil für diese in einer Wasserpfütze hängen blieb, erzielten sie den entscheidenden Treffer zum 0:2

( 62. Min. ). Unserer Jungs ließen dennoch nicht die Köpfe hängen und drängten, was für die tolle Moral der Truppe an diesem Tag spricht, unverdrossen bis zur letzten Sekunde auf den Anschlusstreffer.

 

Fazit:

 

 Die Jungs haben alles gegeben, man kann ihnen nichts vorwerfen. Die äußeren Umstände haben einfach dazu geführt, dass die wahrscheinlich letzte Chance zu Punkten nicht genutzt werden konnte. In den beiden abschließenden Spielen geht es gegen die beiden Erstplazierten, den FC Augsburg und die Münchener Löwen. Gegen diese beiden Teams ist bei der momentanen Personalsituation wohl nichts zu holen, so dass zu befürchten ist, dass die Mannschaft  noch um einige Plätze in der Tabelle nach unten durchgereicht werden wird. Dies hat die Mannschaft jedoch bei der Entwicklung, die sie in der Rückrunde gemacht hat,  keinesfalls verdient hat."

[Ende des Auszuges]

 

Kommentar

Fakt ist also, dass der SV Wacker Burghausen wissentlich und absichtlich nur mit acht Feldspielern begonnen hat, damit die in der zweiten Halbzeit eingesetzten Leistungsträger in den nächsten Wochen (denn es waren noch sechs Spieltage in der BOL ausstehend) für die zweier Mannschaft spielberechtigt seien. All das ist belegt und wird von keinem der Verantwortlichen bestritten.

Dieses Verhalten ist grundsätzlich üblich im Amateurbereich. Nicht selten sind die jüngeren Jahrgänge von Lizenzvereinen in den Ligen zwar nicht spielerisch überfordert, können aber nicht die nötigen Ergebnisse einfahren. Der SCF ist wie alle anderen Amateurvereine schon des Öfteren dieser Politik zum Opfer gefallen, so hatte der C-Junioren Bayernliga Abstieg direkt etwas damit zu tun, dass der TSV 1860 München im entscheidenden Spiel seine U16 mit vier U17 Spielern, darunter auch zwei aktive Nationalspieler, unterstützte (Endergebnis: 2:3).

Dennoch schockierte die Dreistigkeit und Selbstverständlichkeit der Verantwortlichen vom SV Wacker Burghausen in diesem Fall dermaßen, dass sich die Presse in Person von Autor Reinhard Hübner dazu in seinem Artikel „Wo Cleverness den Sport verhöhnt“ (Münchner Merkur Nr. 167/Freitag 23.Juli 2010) annehmen musste. Herr Hübner bleibt aber (bisher) der einzige Vertreter der Presse, der sein journalistisches Ethos, nämlich Sachverhalte ans Tageslicht zu bringen und der Öffentlichkeit zum Urteil zu übergeben, auch ernst nimmt.

 

Die Zukunft der BOL und Bayernligen

Alle Anträge und Beschwerden der betroffenen Amateurclubs sind bisher vom BFV abgeschmettert worden, mal stimmte die Frist nicht, mal versteckte man sich hinter Paragraphen, mal verschob man wichtige Verhandlungen bis in den Saisonstart hinein. Am Ende stehen Funktionäre und Juristen Hand in Hand und beweisen ihre Kurzsichtigkeit gegenüber Realitäten und ihre Abhängigkeit von einflussreichen Lizenzvereinen.

Wie soll denn die Zukunft der BOL aussehen in der U13 und U15?

Bei vier Absteigern und sechs Lizenzvereinen, die, wenn abstiegsgefährdet, sich einfach verstärken können, da der Paragraph 19, der sie daran hindern soll, wie oben gezeigt, seit Jahren mit einem müden Lächeln um- und übergangen wird. Von 12 Plätzen sind also schon zehn belegt! Das heißt, die Amateurmannschaften spielen unter sich praktisch zwei Plätze aus, und hat man das zweifelhafte Vergnügen und spielt am Ende der Saison vornehmlich gegen Leistungszentren und Lizenzvereine, dann hat man einfach Pech gehabt. Der Spielplan bestimmt über ein Jahr Arbeit, Verbleib oder Abstieg, dieser Zustand ist reine Farce.

Wie soll denn der Aufstieg geregelt werden in den nächsten Jahren?

Da es jetzt eine Regionalliga im U15 Bereich gibt, in der alle U15 Mannschaften der Großclubs gerne spielen würden, wollen sie natürlich auch, dass alle U14 Mannschaften in die Bayernliga aufrücken, obwohl man schon in der BOL zuweilen überfordert war. Was folgt ist eine jahrelange Blockade für Amateurvereine, die sie eventuell sogar nie durchbrechen können, denn jetzt wird nicht nur im Falle eines Abstiegs, sondern auch bei der Chance auf einen Aufstieg „ausgeholfen“.

Wer bei dieser Wettbewerbslage noch die Jugendarbeit an Spielergebnissen misst, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen.

 

Nachbetrachtung: Wir möchten nicht in einer Paragraphenwelt leben

Paragraphen sind so etwas Schönes. Sie machen das Leben so viel einfacher. Alles ist geregelt, alles ist festgesetzt, alles befristet. Man kann zwar Recht haben, aber man muss fristgerecht Recht beantragen, man kann zwar Recht haben, aber man muss auch Recht bekommen, und die Instanz die das Ganze regelt, bemüht sich zwar um den Anschein der Objektivität, aber es ist und bleibt ein „Sportgericht“ durchtränkt mit Funktionären, die mit ihren eigenen Interessensverbänden und Vereinen verbandelt sind.

Seit wann benutzt man Paragraphen um sich dahinter zu verstecken? Seit wann benutzt man Paragraphen als Ersatz für gesunden Menschenverstand? Seit wann sind Paragraphen nur noch dazu da menschliche Schwächen zu kaschieren, unliebsame Entscheidungen von sich zu weisen, Interessen gegenüber minderen Interessen (und das mit einer gehörigen Portion Übermut und Selbstgefälligkeit) zu rechtfertigen?

Wir möchten, dass unsere Kinder und Jugendlichen in einer Sportumgebung aufwachsen, in der Fairness nicht nur als plakativer Spruch durch die Gegend getragen wird. Wir wollen, dass ein Verein, der in einem Punktspiel mit acht Mann auftritt sich auch dafür zu rechtfertigen hat und nicht mit Spitzfindigkeiten von oberster Stelle geschützt wird. Wir wollen endlich einen fairen Wettbewerb!

Wir können uns nicht vorstellen, dass dies zu viel verlangt ist.

 

Das letzte Wort sollen im Übrigen die vielgescholltenen Pragraphen haben, hier ein ganz besonderer aus dem Sportsgerichtshandbuch:

"Wenn auf ein Spielergebnis bewusst Einfluss genommen wird, ist es der Spielmanipulation gleichzusetzen." (§47a/§38.2)

und noch einen gleich hinterher

Wenn bewusst ein Paragraph übergangen wird, damit ein anderer eingehalten werden kann, so ist und bleibt es trotzdem eine Manipulation.

Schade, dass diese Paragraphen trotz merfacher Hinweise seitens der Amateurvereine gerade auf Urlaub unterwegs waren, vielleicht hätten sie ja hier ihre Anwendung finden können...