1.Mannschaft : Spielbericht (2006/2007)

SCF ergibt sich ideen- und kampflos

Es ist der pure Abstiegs-Frust, den die Fußball-Bayernligisten des SC Fürsten-feldbruck seit Freitagabend zu verkraften haben. Denn statt der angestrebten Regionalliga droht der Sturz ins Niemandsland. Und nach der 1:3-Niederlage in Heimstetten wird in Vereinskreisen nicht mehr ausgeschlossen, dass Dirk Teschke seinem Rausschmiss durch einen freiwilligen Rücktritt zuvor kommt. Noch vor einer Woche hatte sich das Präsidium vehement hinter den Trainer gestellt. Der SCF kassierte die vierte Niederlage in Folge. Nach der Pleite zeig-ten sich die Verantwortlichen zumindest öffentlich äußerst wortkarg. „Ich sa-ge jetzt ganz bestimmt nichts dazu“, meinte Vize-Präsident Roland Gra-hammer unmittelbar nach dem Schlusspfiff stocksauer. Offenbar sparte er sich die Worte für Wolfgang Lankes auf, der sein recht ordentliches Spiel eine Viertelstunde vor Schluss mit einem unnötigen Foul und der daraus resultieren-den Ampelkarte entwertete. Wie nach dem Spiel zu vernehmen war, muss Ex-Profi Grahammer dem Verteidiger gehörig die Meinung gegeigt haben.Der Frust bei Trainer Dirk Teschke wurde bei der Pressekonferenz deutlich. Dort hörte er sich die Spielanalyse eines Heimstettener Funktionärs an. Um sein Statement gebeten, sagte der Brucker Coach nur: „Ich gratuliere Heim-stetten zum Sieg.“ Zum Spiel wurde nichts gesagt: „Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.“ In den 90 Minuten zuvor musste sich der Brucker Coach einmal mehr haar-sträubende Fehler seiner Spieler ansehen. Auf drei Positionen hatte Teschke die Versager-Elf vom 4:5 gegen Feucht umgestellt. Neu dabei waren Daniel Brode, Carsten Henrich und Ümit Venedikoglu. Das Spiel wurde deswegen aber nicht besser. Im Gegenteil: Die positiven Ansätze, die zumin-dest die Offensiv-Abteilung gegen Feucht noch gezeigt hatte, waren wie verflogen. Im ersten Durchgang erspielten sich die Brucker nicht eine einzige Chance. Meist versuchten sie es recht einfallslos mit hohen Bällen, die aber allesamt von der starken Heimstettener Innenverteidigung abgeräumt wurden. Die Abwehrreihe zeigte dagegen einmal mehr, dass sie in der derzeitigen Verfassung nicht bayernliga-tauglich ist. Beim 1:0 konnte Benson Okeke, der nicht unbe-dingt als Kopfballungeheuer verschrieen ist, unbedrängt einnicken. Erst nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der SCF etwas verbessert und kam zu ersten Chancen durch Florian Hönisch und letztlich auch zum Ausgleich durch den stärksten Brucker, Admir Hasanovic. Kurz danach folgte jedoch der un-rühmliche Auftritt von Lankes. Mit seinem Platzverweis - dem vierten der lau-fenden Saison - bleiben die Brucker in der Fairplay-Tabelle der Bayernliga wie in der Vorsaison unter Teschke-Vor-gänger Udo Schunn auf dem letzten Platz. Insgesamt stehen nach zwölf Partien 34 Verwarnungen und je zwei Ampel- und Rote Karten auf dem Konto.